Gender in Aktion: Interdisziplinäre Perspektiven und technologische Interaktionen

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“Technik ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Sie durchdringt heute alle Lebensbereiche. Sie tritt uns als intelligente Akteurin zunehmend ebenbürtig gegenüber, denkt mit, unterstützt, bevormundet oder entmündigt. Dabei fließen in Gestaltungsentscheidungen immer auch – bewusst oder unbewusst – geschlechtliche Vorstellungen über die Nutzer_innen und Nutzungskontexte ein: In Gestaltungs-, Nutzungs- und Aneignungsprozessen entscheidet sich im und am Artefakt, was wir sind und wie wir handeln – als vergeschlechtlichte Subjekte und Objekte.
Die Konferenz „Gender in Aktion: Digitale Perspektiven von Gender & Design“ will diese bisher immer noch „peripheren Randbezirke“ des digitalen Designs ins Zentrum der Diskussion rücken. Technologie als männliche Kultur, Erfahrungen von im(materieller) Körperlichkeit, Gender-Positionierung sind Fragen, die in vier intensiven Workshops mit unterschiedlicher thematischer Fokussierung adressiert werden sollen.

Gender und Interaction Design Research

Interaction Design ist ein sehr gutes Beispiel für „moving in-between“-Aktivitäten:  Die Beweglichkeit zwischen Designforschung, Designpraxis und Gender ergibt Trajektorien, deren Laufbahnen nicht in eine Richtung zeigen, sondern hin- und her-oszillieren. Mit der rasanten Ausweitung von Technologien auf alle Lebensbereiche gewinnt die Diskussion um die Einbeziehung von Gender-Perspektiven an zunehmender Relevanz: Der Fokus liegt nicht mehr nur auf den Analysen der  unterschiedlichen geschlechterspezifischen Verständnisse und Umgangsweisen von digitaler Interaktion; genauso wichtig ist ein Verständnis dieses Bereichs hinsichtlich Gender-Identitäten: Für wen und in welcher Form werden Technologien gestaltet, die als gender-sensibel zu bewerten sind.
Moderation: Jennifer Schubert, Designforscherin, Doktorandin am Design Research Lab, UdK, Berlin & Dr. Arne Berger, Designer und Designforscher, Leiter Forschungsprojekt „miteinander“, TU Chemnitz.

User Experience als Gender Experience

Hierbei geht es nicht allein um die unmittelbare UX / HCI, sondern auch um die genaue Erfahrung, wie Menschen (und damit unterschiedliche Genders) im Alltag physikalische und immaterielle Artefakte gebrauchen und benutzen.
Moderation: Claudia Herling, Designerin, Mitinhaberin Designbüro „digitale frische“, Köln, Lehrbeauftragte FH Aachen & Kevin Lefeuvre, Produktdesigner, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt „miteinander“, TU Chemnitz.

Demographischer Wandel unter Gender-Perspektiven

Gegenläufiger könnte die demografische Entwicklung in unterschiedlichen Regionen der Welt nicht sein: Während Afrika weiterhin der Kontinent mit dem größten Bevölkerungswachstum ist, verlangsamt sich das Wachstum in den sogenannten (post)industriellen Ländern geradezu dramatisch.
Fakt: Frauen werden a. im Durchschnitt älter und sind b. aktiver und interessierter als Männer. So macht es Sinn, Frauen in Co-Creation und partizipative Prozesse/Projekte intensiver mit einzubeziehen, mit ihnen gemeinsam lebenswerte Aktionen und ggf. auch finanzielle Potenziale zu erschließen. Bezüglich interaktiver Technologien werden hier Überlegungen zum Tragen kommen, die der Erleichterung des Alltags dienen, aber auch die kontinuierliche Partizipation an kulturellen und anderen „outdoor“-Aktivitäten bis ins hohe Alter ermöglichen.
Moderation: Dr. Sandra Buchmüller, Designforscherin und ­Designerin, Köln 
& N.N.

Demokatisierung von Technologien – Demokratisierung von Gender

Vernetzte Technologien und Daten sind für immer mehr Menschen zugänglich, etwa durch Open Source, Rapid Prototyping, DIY-Techniken.
Dies wirft die Frage auf, inwieweit die zunehmend vernetzte Welt gesellschaftliche Ordnungen auch hinsichtlich vergeschlechtlichter Macht und Ohnmacht reproduziert oder verändert.
Moderation: Michelle Christensen, Soziologin und Designforscherin, Florian Conradi, Designer und Designforscher, beide Design Research Lab, UdK Berlin & Dr. Albrecht Kurze, Informatiker, stellvertretender Leiter des Projekts ­„miteinander“.”

Die Konferenz des international Gender Design Networks / iGDN in Kooperation mit dem Forschungsprojekt “miteinander” findet am 30.11. und 1.12.2016 an der TU Chemnitz statt. Den Abendvortrag hält Prof. Dr. Shaowen Bardzell (Human-Computer Interaction Design, Indiana University Bloomington, USA).

via iGDN

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